Die Schüler über Monino

Die St.Gallen-Schüler schreiben über Monino

Ein Ort voller Frieden und Einsamkeit   Seraina Straub

Beim Blick durch den Zug bemerkte ich, dass die Häuser einfach gebaut sind. Aber das alles so unkompliziert abläuft, wie in Monino, hätte ich niemals gedacht. Und doch faszinierte es mich, dass man noch heute ohne viel Hightech auskommen kann.

Die Gemeinschaft und der Umgang mit den anderen Dorfbewohnern fand ich sehr schön. Das jeder aufeinander angewiesen ist, dass das Essen und die Arbeit funktionierte.

Außerdem benebelte mich die wunderschöne Natur und die Einsamkeit, die dort herrscht.

Wenn jemand einen Ort mitten in der Welt sucht, in dem man den vollen Frieden und die Einsamkeit findet, dann würde ich ihm Monino empfehlen.

Aufmerksam auf sein Inneres     Rosmarie Frei

Nicht nur das Wissen, dass Russland das grösste Land auf Erden ist, liess mich die unendlichen Dimensionen dieser Landschaft bewundern, sondern auch die Weite des Horizontes vermittelte das Gefühl von Freiheit.

Obwohl wir uns dem festen Tagesablauf in Monino anpassten, erstaunte mich doch immer wieder die Art, in den Tag hinein zu leben und die Flexibilität und Achtung im Umgang mit vielen Dingen. Nägel finden Verwendung, bis sie irgendwann auseinander brechen und Wasser wird zum Trinken immer von einer Quelle geholt.

Oft wird einem erst im Nachhinein bewusst, wie man gelebt hat und was ausschlaggebend war für das, was man erlebt und empfunden hat. Somit ist mit ebenfalls klar geworden, wie man durch die geringere materielle Ablenkung mehr auf sein Inneres aufmerksam wird.

Ein Gefühl von Vertrautheit    Iris Kittel

Monino - ein harmonisches Miteinander von Menschen, Tieren und Natur. Achtung und Toleranz gegenüber dem Anderen, sei er auch noch so verschieden von mir. Die Tiere als Teil der Gemeinschaft. Die Natur als Partner - ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Dankbarkeit!

Die Bedeutung von Rhythmus und Ritualen, Feuerkränze an Johanni. Singen und Tanzen als Kräftequelle, als Gegengewicht zu einem Alltag, der viel Energie beansprucht. Menschen, die einem offen und herzlich begegnen. Mit Einzelnen entsteht ein Gefühl von Vertrautheit, als ob man sich schon lange kennt.

Nach zwei Wochen fliegt der Körper zurück in die Schweiz, die Seele aber ist noch intensiv im Gespräch, das Loslassen fällt schwer, Sehnsucht:

Ein Band zwischen ihnen und uns    Jennifer Gasser

Es beeindruckte mich, wie offen die Menschen in Monino sind. In den zwei Wochen, die wir dort verbrachten, entstand ein gewisses Band zwischen ihnen und uns, darum fiel der Abschied auch schwer. Zu der eigentlich durchgehend guten Stimmung hat sicher auch die Landschaft und die ganze Umgebung beigetragen. Ich fand es sehr schön.

Aufgenommen in der Gemeinschaft    Lea Straub

Da Monino so liegt, wie ich es mir vorgestellt habe, wenn nicht noch schöner, fühlte ich mich gleich wie zu Hause. Schöne weite Felder, hohe Wiesen und Seen. Die Landschaft ist einfach wunderschön. Dazu kommt noch, dass die Mensachen, mit denen wir etwas zu tun hatten, sehr nett und herzlich waren. Sie nahmen uns gleich in ihre Gemeinschaft auf und wir wurden so akzeptiert, wie wir waren. Das fand ich sehr eindrücklich und wichtig für eine Zusammenarbeit an einem gemeinsamen Projekt, wir zum Beispiel das Renovieren des Hauses von Mischa, Olga und dem kleinen Luka.

Schön fand ich auch, dass unsere Arbeit geschätzt wurde und das wir erleben durften, wie man in Russland ein Haus renoviert und wie oft man Nägel verwenden kann, oder wie man nur aus Holzstämmen eine Veranda zusammenzimmert, so dass sie nachher noch einige Jahre hält.

Eine ergreifende Begebenheit    Hannah Gutzwiler

Die ergreifendste Begebenheit für mich in Russland war der Besuch in einem von Monino gepflegten Waldstück. Die Bäume dort werden mit blossen Händen durch Reiben der Rinde geputzt, das heisst, sie werden von Flechten und Moos befreit.

Was Boris dazu erzählt hat, hat mich sehr berührt. Die Bäume brauchen eine Säure, die unsere Handflächen absondern. Wenn man launisch ist und nicht mit sich oder anderen zurecht kommt, soll man zu einem Baum gehen. Er ist gerade, aufrecht und hilft einem, wieder ein inneres Gleichgewicht zu finden und ruhig zu werden. Wenn man die Bäume pflegt, wachsen sie vier mal schneller, als andere und wenn man einen Baum eine Zeitlang gepflegt hat, ist eine Bindung entstanden und der Baum ist wie ein wichtiger Freund: man muss ihn immer wieder besuchen und berühren.

Hier steht der Mensch im Mittelpunkt    Vanja Hutter

Im krassen Gegensatz zu unserer Welt voller Konsum und gutem sozialen und wirtschaftlichem Stande, stößt eine St. Gallener Klasse von "Jungerwachsenen", die noch so mit sich selbst beschäftigt sind – ein bisschen vom Konsum abhängig und doch auf der Suche nach dem wahren Leben, der wahren Freiheit, dem wahren Glück - auf das kleine Dorf Monino. Dort herrscht ein so einfaches Leben. Man arbeitet hart, hat nicht sehr viel. Viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind, sind in Monino keineswegs selbstverständlich. Man merkt, dass man dort zum Beispiel mit Trinkwasser ganz anders umgeht, weil es dort Wasser nicht im Uberfluss gibt, wie bei uns. Dieses einfache und bewusste Leben ist so schön, weil es einen von der Verführung durch Geld, durch Konsum und vielleicht auch ein bisschen von der Oberflächlichkeit fernhält. Diese zwei Wochen in Monino haben für mich ein viel wirklicheres Leben gezeigt, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht eine Technologie oder dergleichen. Die Menschen dort waren so offen, freundlich und ohne Vorurteile. Diese Zeit hat sicher jedem von uns Erfahrungen und Eindrücke geschenkt, die wir unser Leben lang nicht vergessen werden.

Freiheit zum Atmen      Sarah Straub

Das Wasser trennt sich und plätschert fein und sachte am Boot entlang. Die Sonne erhellt mit ihren letzten Strahlen den Wald und verwandelt die Oberfläche des Sees in eine goldene Flüssigkeit.

Der feine Wind streicht mir über das Gesicht und mit einem tiefen Atmen geniesse ich die Stimmung.

Monino ist von einer wunderschönen und sehr weitläufigen Natur umgeben. In dieser Gegend lassen die Menschen dem natürlichen Raum Freiheit zum atmen und die Lebewesen haben Zeit, Dankbarkeit und Liebe zu schenken.

Hier stören keine Hochhäuser oder grellen Werbeplakate die Harmonie zwischen Mensch und Natur.

Eine warme Geborgenheit    Wanja Meier

Am letzten Abend machten wir nach unserer "Orpheus"-Aufführung ein Feuer und wir sassen alle zusammen und konnten es richtig geniessen. Alle waren ein wenig traurig. Irgendwann drehte ich mich um und schaute zum Himmel. Ein fantastischer Sonnenuntergang nahm seinen Lauf. Armin meinte, dass es vielleicht einmal im Monat einen solchen Sonnenuntergang gibt. Der Himmel veränderte sich stets und der Gesang versüßte die Stimmung. Keine Spannung lag in der Luft. Irgendwie fühlte ich in diesem Augenblick eine Geborgenheit, die enorm "warm" war. Ich wurde ein wenig traurig, da mir bewusst wurde, dass es wahrscheinlich der letzte Abend mit diesen wunderbaren Menschen war. Der Abschied fiel mir mit jedem Tag den in ich in Monino sein durfte immer schwerer, da ich alle ins Herz geschlossen habe...

Ein Stück unseres Herzens    Sophia Wüst

Ein schönes Fleckchen Natur. Mitten drin liegt Monino, eine kleine Häuseransammlung, die Gemütlichkeit und Leben ausstrahlt. Genau so sind auch die Leute: offen, herzlich und voller Leben. An den Abenden sitzt man gemütlich zusammen, singt, tanzt oder lauscht den Geschichten.

Noch nie habe ich in zwei Wochen so enge Beziehungen aufgebaut, die mir so ans Herz gingen. Man mag sie einfach, diese Menschen, man lacht gemeinsam und arbeitet zusammen. Die Abreise fiel uns also allen schwer. Herzlich umarten wir uns, zum Abschied mit Tränen in den Augen, mit dem Beschluss im Hinterkopf, so schnell wie nur möglich wieder nach Monino zurück zu kehren, dahin wo wir ein Stück unserer Arbeit und ein Stück unseres Herzens zurückließen.

zum Florians Brief

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